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Heute ist Mittwoch, der 29.12.1999 (ca. 3.5 Stunden Arbeitszeit).

 Heute bin ich mit dem Zug zu meinem Vater gefahren. Mein Vater hat mich dann am Bahnhof abgeholt und wir sind gleich zu Wolfgang, einem Freund meines Vaters, gefahren. In seiner gut ausgerüsteten Werkstatt hat er uns dann geholfen. Als erstes haben wir in unsere Messingstäbe Aussengewinde gebraucht. Diese haben wir dann mit der Drehbank geschnitten. Dann haben wir in einen Plexiglasstab ein Innengewinde gemacht, damit man die beiden ineinanderschrauben kann. Diese Halterungen brauchen wir, damit man am Funkeninduktor, auch während des Betriebs, die Funkenlänge verändern kann, ohne dass irgendetwas passiert. Plexiglas ist ein guter Isolator (siehe auch Abschnitt 5.7 und 7.1).

Als nächstes haben wir dann ein Flacheisenstück genommen, in welches wir mit einer Fräsmaschine eine glatte Fläche gefräst haben. In diese Fläche haben wir dann zuerst mit einem Zentriervorbohrer und dann mit einem Bohrer hinein gebohrt. Bei der ersten Seite ging es ganz gut, aber bei der zweiten Seite ist uns der Zentrierbohrer abgebrochen und wir haben es zuerst nicht gemerkt. Wir haben dann auch den zweiten Bohrer ruiniert, weil ein Stück des Zentrierbohrers im Eisen steckengeblieben war.

Die Eisenplatte, die man in Abb. 20 gut erkennen kann, dient als Unterbrecher, und der Hartmetallkontakt stammt aus einem Autounterbrecher. Der Unterbrecher funktioniert so: Die Primärspule um den Eisenkern magnetiesiert, sobald wir Strom durch sie fliessen lassen. Das Magnetfeld zieht dann die Eisenfläche, die wir in einem Gestell drehbar gelagert haben, damit sie sich hin- und herbewegen kann, an. An die Eisenfläche haben wir dann einen Hartmetallkontakt angeschraubt. Das Gegenstück hängt an der Halterung (Kontakt 2 in Abb.20). In Abb. 20 sieht man, wo wir noch eine Feder an das Eisen geschraubt haben, so dass die beiden Kontakte von Natur aus zusammen sind. Wenn man jetzt mit unserer Batterie und dem Eisenkern (Primärspule) die beiden Kontakte in Serie schaltet, wird, sobald man den Strom anschaltet, das Magnetfeld aufgebaut, welches dann das Eisen anzieht. Wenn jetzt aber das Magnetfeld das Eisen anzieht, lösen sich die beiden Kontakte voneinander. Das bewirkt, dass der Strom unterbrochen wird, und das Magnetfeld wieder abgebaut wird. Jetzt gehen natürlich wegen der Feder die beiden Kontakte wieder zusammen und es fließt wieder Strom. Jetzt geht das ganze wieder los: Eisen wird angezogen, Kontakt unterbricht, Strom fällt, Magnetfeld auch, Eisen gibt wieder Kontakt, Strom fliesst, Eisen wird wieder angezogen und so weiter und sofort...Das ganze geht jetzt so schnell, dass man es gar nicht richtig in allen Einzelheiten beobachten kann! Der Blitz schlägt dann ca. 250 mal in der Sekunde über!


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Helmut Heller
2000-08-13